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Haß gegen die Römer zu tragen. Trotz der Einsprache und Kriegsdrohung der Römer erstürmte und zerstörte er Sagunt und eroberte das Land zwischen dem Ebro und den Pyrenäen. Nun erklärte Rom den Krieg. Hannibal beschloß, denselben in Italien zu sichren. Mit einem starken Heere ging er (218 v. Chr.) über die Pyrenäen, durchzog das südliche Gallien und drang unter unglaublichen Beschwerden über den kleinen St. Bernhard in Oberitalien ein. Ein römisches Heer, das sich am Flusse Ticinns ihm entgegenstellte, wurde geschlagen, kurz daraus ein zweites am Flusse Trebia, und im Jahre 217 ein drittes am Lee Trasimenus in Etrurien, 20 Meilen nördlich von Rom. Zum Glück zog Hannibal nicht sofort gegen Rom. Die große Gefahr, in der sich gleichwohl die Stadt befand, gab Veranlassung, daß Fabius Maximus zum Diktator ernannt und dem Hannibal mit einem neuen Heere entgegengeschickt wurde. Hannibal zog nun durch die Landschaften an der Ostküste Mittelitaliens nach Apulien. Fabius vermied es, dem Feinde Gelegenheit zur Schlacht zu geben, und beschränkte sich bis in den Sommer des Jahres 216 daraus, ihn zu beobachten; er erwartete, daß Mangel an Lebensrnitteln und an Geld für die Söldner den Hannibal schwächen und den Römern den Sieg erleichtern werde. In der Tat kam Hannibal hierdurch in die größte Verlegenheit. Allein in Rom waren die Plebejer mit der Haltung des Fabius.*) unzufrieden, beschuldigten die Patrizier, sie zögen um ihres eigenen Vorteils willen den Krieg in die Länge, und verlangten aus ungestüme Weise, daß wenigstens einer der neu zu wählenden Konsuln ein Plebejer sein müsse. Sie setzten dies auch durch; nebst dem edlen und kriegserfahrenen Patrizier Ämilius Paulus wurde der Plebejer Terentius Varro, ein unbesonnener, hitziger Mann, gewählt. Er prahlte, er werde den Feind angreifen und schlagen, wo er ihn finde. Hannibal stand damals am Flusse Ausidus in Apulien. Wegen Mangels an Geld und Lebensrnitteln drohte ihm ein Ausstand seiner Soldtruppen; mir eine siegreiche Schlacht konnte ihm helfen. Terentius Varro gab ihm Gelegenheit dazu, indem er ihn trotz aller Warnungen des Amilins Paulus bei Cauuä angriff, an einem für die Römer höchst ungünstigen Orte. „ Die Römer erlitten eine furchtbare Niederlage; ihr Konsul Ämilius Paulus und mehr als 50000 Mann fielen, mehr als 10000 wurden von den Karthagern gefangen. Die Unglücksnachricht rief in Rom Trauer und Schrecken hervor; so verzweifelt schien die Lage des Staates, daß man die Götter- durch Menschenopfer zu versöhnen unternahm. Bald aber gewann die römische Tüchtigkeit und Tatkraft wieder die Oberbaub. terentius Varro hatte die Trümmer seines Heeres
*) Er erhielt von derselben den Beinamen Cnnctator, d. i. Zauderer.
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sie von Italien abhalten und schickten darum ein großes Heer unter dem Befehle des Papirius Carbo über die Alpen. Allein bei Noreja wurde Papirins besiegt und fast sein ganzes Heer vernichtet. Tie Cimbern und Teutonen blieben darauf mehrere Jahre in dem Lande zwischen der Donau und den Alpen. Sie schickten zu den Römern Botschafter, die um Anweisung von Ländereien bitten sollten. Allein die Römer schlugen die Bitte ab und rüsteten neue Heere aus. Nun zogen die Cimbern und Teutonen durch die Schweiz in das südliche Gallieu, das damals den Römern gehörte. Diese versuchten zwar, sie aufzuhalten, wurden aber in vier großen Schlachten besiegt. In einer dieser Schlachten, die an der Rhone geschlagen wurde, kamen 80 000 Römer ums Leben. Nun entstand gewaltiger Schrecken in Rom; kein römischer Feldherr wollte mehr den Oberbefehl gegen die gefürchteten Deutschen übernehmen, und schon machte man sich daraus gefaßt, daß sie in Italien eindringen und die Ltadt Rom erobern würden. Allein die Cimbern und Teutonen blieben mehrere Jahre im südlichen Gallien zwischen dem Genfer Lee und den Rhonemündungen. Von hier aus machten sie mehrere Kriegszüge nach Spanien.
Im Jahre 102 vor Christi Geburt wählten die Römer den Casus Marius zu ihrem Feldherrn. Dieser zog mit einem starken Heere an die untere Rhone und errichtete ein verschanztes Lager. Er wollte nämlich seine.soldaten an den schrecklichen Anblick der Deutschen gewöhnen, bevor er sie in den Kampf führte; denn wenn die Römer die gewaltigen deutschen Kriegsmünner sahen oder deren Schlachtgesang hörten, den sie mit dem Rollen des Donners verglichen, kam Furcht und Schrecken über sie. Vergebens forderten die Deutschen den Marius mit höhnenden Worten zum Kampfe heraus; er blieb ruhig irt feinem festen Lager. Da kam Uneinigkeit unter die Deutschen. Teutoboch, der Führer der Teutonen, forderte, daß Marius von der ganzen deutschen Macht angegriffen werde; Bojorix, der Cimbernsührer, dagegen wollte den Kamps mit Marius vermeiden und nach Italien ziehen. Da keiner von den Führern nachgab, zog Bojorix mit den Cimbern in die Alpenländer zurück. Die Teutonen blieben in Gallien und warteten auf die Gelegenheit zur Schlacht mit Marius. Allein Marius vermied nach wie vor den Kampf. Nun beschlossen die Teutonen, nach Italien zu ziehen. Sechs Tage dauerte ihr Zug am römischen Lager vorbei, und höhnend riesen sie den Römern zu: „Wir gehen jetzt nach Rom, habt ihr etwas an eure Frauen zu bestellen ?" Die Soldaten des Marins hatten sich indes an den Anblick der Deutschen gewohnt; sie hatten die Furcht überwunden und wünschten zu kämpfen. Marius zog dem Feinde nach und holte
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Jeder römische Bürger war vom 17. bis zum 46. Jahre zum Kriegsdienste verpflichtet. Wenn ein Krieg ausbrach, wurde der Heerbann aufgeboten; nach Beendigung des Krieges kehrten die Bürger wieder zu ihrer friedlichen Befchäftiguug zurück. Die Mannschaft eines Aufgebotes nannte man eine Legion; später bezeichnete Legion einen Heerkörper von 6000 Mann. Die Hauptstärke des römischen Heeres lag im Fußvolke, das mit Helm, Schild, leichtem Panzer, Wurfspeer und kurzem Schwert bewaffnet war. Reiche Bürger mußten zu Pferde dienen; sie bildeten mit der Zeit einen bevorzugten Stand, den Ritterstand. Die Konsuln waren Befehlshaber des Heeres, im Felde mit voller Gewalt über Leben und Tod. Einem siegreichen Feldherrn wurde die Ehre des Triumphes zuteil, d. h. er durste bei der Heimkunft mit seinem Heere einen feierlichen Einzug in die Stadt halten.
2. Rom, die H er rin Italiens.
Nach der Vertreibung der Könige geriet das römische Volk in verschiedene Streitigkeiten mit benachbarten Städten und Volksstämmen. In den meisten Kämpfen siegreich, unterwarf Rom zunächst einzelne Städte in Etrurien und Latium. Einhundert-zwanzig Jahre nach Vertreibung der Könige fielen von Norden her die Gallier in Italien ein, besiegten die Römer am Flusse Mia, eroberten unter Anführung des Brennns die Stadt Rom und zerstörten sie. Nur das Kapitol, die Burg von Rom, konnten sie nicht erobern. Fast hatte in einer stürmischen Nacht eine Schar Gallier die Burgmauern erstiegen, da erhoben Gänse, die der Göttin Inno zu Ehren im Tempel auf der Burg gehalten wurden, ein Geschrei; die Besatzung wurde ausgeschreckt und schlug die Gallier zurück. Brennns unterhandelte mit den Römern und versprach, um 100 Pfund Gold abzuziehen. Als es ihm vorgewogen wurde, warf er sein Schwert in die Gewichts-schale und rief: „So macht man es den Besiegten!" Während Römer und Gallier hierüber in Streit waren, rückte der Diktator Eamillus mit einer Schar heran und jagte die Gallier aus Rom. Die Römer wollten ihre verbrannte Stadt nicht wieder aufbauen, sondern sich anderswo ansiedeln. Eamillus brachte sie davon ab und erwarb sich dadurch den Ruhm, „der zweite Gründer Roms" zu werden. Im Lause der folgenden 200 Jahre errang Rom die Herrschaft über ganz Mittelitalien. Die hör-testert Kämpfe mußten gegen die Samniter, die tapfern und kräftigen Bewohner de mittleren Apeninnen, durchgefochten werden. Mehr als einmal faxn Rom selbst in die größte Gefahr; aber der Senat und das Volk verzagten auch in den schlimmsten Lagen nicht; die Vaterlandsliebe und Tapferkeit der Bürger
B erger-Slehle, Erzählungen aus der Weltgeschichte. i■_>
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triumphierten schließlich über alle Feinde. Nach der Unterwerfung Mittelitaliens gerieten die Römer in Streit mit der von Griechen bewohnten Stadt Tarent in Unteritalien. Den Tarentinern kam der König Pyrrhus von Epirus zu Hilfe mit einem gewaltigen Heere, das zwanzig zum Kriege abgerichtete Elefanten mit sich führte. Fünf Jahre dauerte der Krieg. In der ersten Schlacht bei Heraklea erlitten die Römer trotz ihrer Tapferkeit eine furchtbare Niederlage. Als Pyrrhus wahrnahm, daß die gefallenen Römer alle mit dem Gesichte gegen den Feind gekehrt auf dem Schlachtfelde dalagen, rief er ans: „Hätte ich solche Krieger, dann wäre die Welt mein!" Den Römer Fabricius, der zu Pyrrhus geschickt wurde, um wegen der Auswechselung der Gefangenen zu unterhandeln, fliehte der König durch Anerbieten von Geschenken sür sich zu gewinnen; allein Fabricius wies die Geschenke zurück. Am folgenden Tage ließ Pyrrhus, während er mit Fabricius in seinem Zelte unterhandelte, plötzlich einen großen Elefanten hereintreten, der drohend feinen Rüssel nach Fabricius ausstreckte. Ruhig sagte Fabricius zum Könige: „So wenig gestern dein Geld mich gereizt hat, eben so wenig schreckt mich heute dein Tier!" Als die beiden Heere zum Kampfe bereit sich gegenüberstanden, erbot sich der Arzt des Pyrrhus dem Fabricius, den König durch Gist ums Leben zu bringen. Fabricius aber gab dem König hiervon Nachricht. Da ries Pyrrhus: „Das ist jener Fabricius, der ebensowenig vom Pfade der Tugend abzubringen ist, als die Sonne von ihrer Bahn." Und Fabricius war nicht der einzige Römer, der durch Einfachheit der Sitten, durch Redlichkeit und Vaterlandsliebe sich auszeichnete. Als Pyrrhus nach. seinem ersten Siege durch seinen Gesandten Cineas in Rom Unterhandlungen anknüpfte,, waren einige Senatoren kleinmütig genug, den Frieden unter schimpflichen Bedingungen annehmen zu wollen; allein der greife, blinde Appius Claudius erhob sich und ries: „Bisher war ich mit den Göttern unzufrieden, weil sie mir das Augenlicht genommen haben; heute beklage ich, daß sie mir nicht auch das Gehör genommen haben, damit ich nicht so schimpfliche Dinge ans dem Munde eines Römers hören müßte." Hierdurch wurde der Mut der Senatoren wieder aufgerichtet; und sie stimmten für Fortsetzung des Krieges. Cineas urteilte, er habe geglaubt, in Rom ein ganzes Volk von lauter Königen zu sehen. Die Festigkeit der Römer wurde belohnt; in der dritten Schlacht bei Benevent unterlag Pyrrhus und floh in fein Reich zurück. Mit dieser mannhaften Gesinnung verbanden die Römer große Klugheit und ein lebendiges Gefühl für Gerechtigkeit. Sie behandelten daher die besiegten Gegner mit Schonung und räumten ihren unterworfenen Nachbarn die Rechte von Bundesgenossen ein. Um die neu-
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Extrahierte Personennamen: Fabricius Claudius Cineas
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Gladiatorenspiele, b. H. Schwertkämpfe mit scharfer Waffe, welche die Römer gerne sahen itrtb teils in öffentlichen Theatern, teils auch in Privathäusern aufführen ließen. Die Glabiatoren, meist kriegsgefangene Gallier, Cimbern, Thracier, würden in beson-beren Fechtschulen ausgebilbet. Aus der Fechtschule in Kapna
Forum Romanum.
entwichen 78 solcher Fechter und erregten, inbern sie Glabiatoren und Sklaven überall freimachten und zu den Waffen riefen, einen gewaltigen Ausstanb. Das Heer der Aufftänbischeu wuchs auf 70000 Mann an und besiegte mehrere römische Heere, bis es enblich durch Uneinigkeit eine vernichtenbe Nieberlage erlitt (71 v. Chr.). B
Kaum hatte sich Rom von dem Schrecken des Sklavenausstandes erholt, so drohte dem Staate eine fast noch größere Gefahr durch Lucius Sergius Catilina. Er war ein Mann aus vornehmem Geschlechte und von großer Begabung, aber noch größerer Lasterhastigkeit; bei den Proskriptionen des Sulla hatte er. eine Mörderbande angeführt und seinen eigenen Bruder erschlagen; als Verwalter der Provinz Asrika hatte er sich schändlicher Erpressungen und Unterschlagungen schuldig gemacht und war einer ihm deshalb brohenben Verurteilung nur durch Bestechung der Richter entronnen. Dieser Mann trachtete dar-nach, sich der Gewalt in der Stadt Rom zu bemächtigen. Als er mit feiner Bewerbung um die Konsulswürde bnrchgesallen
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itügenbe Besatzung. Belisar selbst scheint ihn durch die ihm eigene Nberrednngsgabe sicher gemacht zu haben, denn unmittelbar nach dem Abzüge des Gotenheeres drang er in Rom ein. Allein es half ihm tueitig, da er mit den unzureichenden Mitteln sich kaum auf die Dauer halten konnte. Vergebens sandte er Botschaft auf Botschaft nach Konstantinopel und flehte um Unterstützung, man überließ ihn seinem Schicksale, und endlich war er froh, daß er abberufen wurde. Er verschwindet fortan vom Schauplatze der Geschichte. Die Sage berichtet, er sei aller seiner Güter beraubt und geblendet worden. Dies läßt sich nicht beweisen, aber jedenfalls fiel er in Ungnade. Totilas stand nun auf der Höhe feiues Glückes, gauz Italien bis auf wenige Seestädte, Sieilien^ Sardinien und Korsika gehorchten ihm. Er irrte sich aber, wenn er glaubte, daß Justinian den einmal gefaßten Plan aufgeben würde. An die Stelle des gestürzten Belisar trat Narses, ein schlauer, verwegener Mann. Mit reichen Mitteln ausgestattet, warb er ein Heer, das zumeist aus deutschen Söldnern, Langobarden, Geviden, Herulern zusammengesetzt war. Die Alpenpässe, welche die Ostgoten und ihre Verbündeten, die Franken, besetzt hielten, vermied er, marschierte dicht an der Meeresküste hin und kam 552 in Italien an. Sofort suchte er eine Schlacht herbeizuführen, und Totilas, der die Untreue der Italiener fürchtete, hegte denselben Wunsch. Östlich von den Apenninen (in Umbrien) trafen sich die beiden Gegner. Totilas unterlag und wurde auf der Flucht getötet, Rom fiel in die Hände des Oströmers. Die Goten riefen nun den tapferen Heerführer Tejas als König aus. Dieser führte feine Goten noch über das Gebirge nach Campanien zu. Aus den die Landschaft begrenzenden Höhen erwartete ihn Narses. Sechzig Tage lag er dem Römer gegenüber, dann stieg er in die Ebene hinab. Unweit Cumä wurde die furchtbare Schlacht geschlagen, die das Schicksal der Goten entschied. Tejas stürmte allen voran und mähte die Feinde vor sich nieder, bis der Schild, von Speeren und Pfeilen belastet, ihm zu schwer ward. Während er ihn mit einem anderen vertauschen wollte, traf ihn ein Pfeil in die Seite, und der herrliche Mann sank erbleichend zu den Toten hin, die das Schlachtfeld bedeckten. Den ganzen folgenden Tag noch kämpften die Seinen den Kampf der Verzweiflung, bis sie ermüdet und vom Hunger ermattet aufhören mußten. Viele der Überlebenden nahm Narses in seine Dienste, etwa tausend schlugen sich nach Pavia durch (552). Während nach dieser großen Niederlage die meisten italischen Städte sich dem Sieger ergaben, brach ein großer Schwarm Franken und Alamannen, die, zu spät freilich, den Goten zu Hilfe kommen wollten, in Italien ein, mehr als 75 000 Krieger. An sie schloß sich der Rest der Goteu an, darunter auch die Besatzungen,
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gewährte ihnen Wohnsitze südlich von der Donau, im heutigen Bulgarien und Serbien. Da die Westgothen den Boden ihrer neuen Heimath noch nicht hatten bestellen können, entstand Hungersnoth unter ihnen. Die römischen Beamten, die mit ihrer Versorgung beauftragt waren, beuteten diese Noth schonungslos zu ihrem eignen Vortheil aus. Sie verkauften das Fleisch von Schafen und Rindern, ja von umgekommenen Hunben und ekelhaften Thieren zu den übertriebensten preisen und forderten, als das Vermögen der Gothen bereits in ihre Hände gewandert war, selbst die Kinder derselben als Bezahlung.
Durch die Bedrückung von Seiten der Römer wurden die Gothen zum Aufstande gereizt. Kaiser Valens eilte ihnen an der Spitze eines Heeres entgegen; er wurde aber 378 bei Adrianopel besiegt und kam auf der Flucht ums Leben. Sein Nachfolger Theodosius beruhigte jdie W e st g othen durch kluge Unterhandlungen, wies ihnen neue Wohnsitze in der heutigen Türkei an und machte sie zu seinen Bundesgenossen.
Derselbe Theodosius theilte 393 das römische Reich unter seine beiden Söhne. So entstand ein weströmisches Reich mit der Hauptstadt Rom und ein oftrömisches Reich mit der Hauptstadt Konstantinopel.
3. Die Westgothen gehörten dem oströmischen Reiche an. Die gegenseitige Feindschaft der beiden römischen Reiche sich zu Nutze machend, durchzogen sie plündernd und verwüstend die griechische Halbinsel. Der oströmische Kaiser mußte ihnen Illyrien einräumen.
Das nahe Italien reizte zu neuen Unternehmungen. Unter Führung ihres Königs Alarich fielen sie von Illyrien aus in Italien ein und belagerten Rom. Eine furchtbare Hungersnoth veranlaßte die Einwohner, mit Alarich Unterhandlungen anzuknüpfen. Die römischen Gesandten versuchten ihn einzuschüchtern, um günstigere Bedingungen zu erlangen; sie prahlten mit der großen Volksmenge der Stadt, die ihm in ihrer Verzweiflung leicht gefährlich werden könne. Spöttisch erwiderte Alarich: „Je dichter das Gras, desto besser das Mähen." Von seinen Forderungen geschreckt, fragten sie endlich nur noch bange: „Was, o König, willst du uns denn lassen?" Stolz und hart antwortete er: „Das Leben." Demüthig erkauften die Römer mit großen Schätzen Alarichs Abzug. Als aber der weströmische Kaiser seine Forderungen hochmüthig zurückwies, erschien er abermals vor Rom. Diestadt wurde 410 erstürmt und drei Tage hindurch geplündert.
Von Rom aus wandte sichalarich südwärts, um einen Eroberungszug nach Sicilien und Afrika zu unternehmen. In Unteritalien aber, bei Cosenza am Busento, ereilte ihn der Tod. Die Gothen begruben ihn, nachdem sie das Wasser des Flusses abgeleitet hatten, im Bett des Buseuto; alsdann leiteten sie den Fluß wieber zurück und töbteten alle Gefangenen, welche das Grab gegraben hatten, bctmit niemanb bte Ruhestätte des Helben erfahren möge.
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Vii Die Römer.
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3. Die Eroberung Italiens.
§ 27. Noch kam über Rom von einer unerwarteten Seite eine drohende Gefahr. Ein gallisches Riesen-volk kam über die Alpen und verwüstete Oberitalien. Auf die Frage der Römer, mit welchem Rechte sie kämen, antwortete ihr Anführer Brennus: „Wir tragen das Recht auf der Spitze des Schwerts, und tapferen Männern gehört Alles." Von ihnen beleidigt, eilte er Rom zu (391). Die Römer wurden geschlagen und Alles floh aus der Stadt, was nicht auf dem Capitolium, einem befestigten Hügel Roms, Platz hatte. Brennus zerstörte die Stadt und wollte die Eingeschlossenen aushungern. Schon wog man ihm Gold dar; aber während er sein Schwert zu den Gewichten legte und ausrief: „Wehe den Besiegten!" trat der tapfere Camillus, der seit Kurzem in der Verbannung lebte, nun aber in der Stille vom Senat zum Diktator gewählt worden war, an der Spitze eines muthigen Heeres vor und rief: „Weg mit dem Golde! mit Eisen erkauft der Römer sein Vaterland!" Die Gallier wurden zurückgetrieben und Rom erhob sich wieder aus der Asche.
Rom gieng nun immer mehr auf die Eroberung Italiens aus. Am längsten hatte es mit den Städten Latiums zu thun, die erst 338 gänzlich unterworfen wurden. Der 60jährige Krieg mit den abgehärteten Samnitern endete im I. 286. Auch Etruriens Macht war bis 309 gebrochen worden; und zuletzt waren nur noch etliche Städte Großgriechenlaubs freigeblieben, wo es so unruhig zugegangen war, wie in den Städten des Mutterlandes. Besonders übermüthig war die Stadt Tarent. Rom forderte (282) bei ihr für die Wegnahme etlicher Schisse Genugthuung durch den alten Posthumius. Die mnthwilligen Tarentiner, die sich im Theater versammelten, ihn zu hören, lachten ihn ans, als er den Mnnb öffnete; und ein Possenspieler beschmutzte ihm von hinten die Toga (Ueberfleib). „Diese
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Iv. Die Revolutionszeit. 279
baten, der Sipahis, (1857) niederzukämpfen hatten, bafür aber das ganze Land mit Eisenbahnen durchzöge» und durch Ausbreitung europäischer Bildung enger mit sich verbanben; auch nicht hinter den Amerikanern, die 1854 eine Flotte nach Japan fanbten und bieses abgeschlossene Land in den freien Völkerverkehr einzutreten nöthigten. Napoleon hörte, wie im hinterinbischen Annam die katholischen Missionare und Gemeinben verfolgt werben, und fanbte mit den Spaniern vereint, Schiffe und Truppen, die den Kaiser Tübük 1858 bekriegten und nach 4 Jahren zum Frieden zwangen. Frankreich gewann eine neue Kolonie um das aufblühenbe Saigong her, das sich 1867 noch um 3 weitere Provinzen vermehrte. — Auch China mußte seine Thore öffnen, wobei es nicht schön zugieng. Der chinesische Kaiser wollte seinem Volk verbieten, sich durch Opiumrauchen ferner zu vergiften; die Opiumkisten der englischen Kaufleute iu Cautou ließ er in's Meer werfen und wollte diese nicht entfchäbigen. So führten beim die Engländer (1840—42) einen Opiumkrieg, der ihnen die Insel Hongkong und Zutritt zu anderen Häfen verschaffte, aber nicht viel Liebe von den Chinesen eintrug. Diese rächten sich durch Treulosigkeiten, wofür die Eng-läuder 1856 einen neuen Krieg begannen, an welchem sich auch die Franzosen beteiligten. Die weißen Heere eroberten Tientsin 1858, worauf der Kaiser von China sich herbei ließ, das Land den fremden Händlern und Missionaren zu öffnen. Der Vertrag wurde aber bald gebrochen und zur Strafe dafür die Hauptstadt Peking 1860 von Engländern und Franzosen erobert. Nun mußte der Tartarenkaiser wieder zum Kreuze kriechen und alles feit 1723 den katholischen Missionaren abgenommene Eigenthum zurückgeben. Sv wachten auch sonst französische Flotten, daß die katholische Mission nirgends zu kurz komme; und als die Christen im Libanon und in Damaskus 1860 durch ein furchtbares Gemetzel heimgesucht wurden , war gleich in Beirut ein Heer zu ihrem Schutze ausgeschifft. — Doch nicht blos in der Ferne hat Napo-
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